Moin,
Nach 5 Monaten durchhalten und hoffen das es besser wird, "das ist nach drei Monaten vorbei", "das sind Koliken"...usw sind wir langsam am Ende unserer Kräfte.
Unser Sohn schreit jeden Tag jede Nacht und das so oft und meist ohne ersichtlichen Grund.
Er ist gestillt er hat eine Frosch Windel er hat Grad erst geschlafen....
Es passiert von jetzt auf gleich in der einen Sekunde lacht er und plötzlich weint und schreit er als würde man ihm Grade eine Gliedmaße abnehmen 🥺
Und er steigert sich soo dermaßen hinein das es Ewigkeiten dauert bis wir ihn wieder beruhigt bekommen.
Wir waren bei einer Osteopathin bei einer Chiropraktikerin beim Kinderarzt, er ist fit und gesund aber schreien tut er trotzdem 😓
Hat es jemals ein Ende? Was machen wir verkehrt das er immer so schlimm weint 🥺
Hallo Mami225,
willkommen im Elternforum der bke-Onlineberatung. Mein Nickname ist bke-Stephan-Bäcker und ich gehöre zum Moderationsteam. Die gute Nachricht zuerst: Es wird aufhören. Die weniger schöne: Es kann sein, dass es noch ein wenig dauert.
Es ist ganz sicher für viele Eltern hier sehr nachvollziehbar, wie anstrengendes es ist, wenn ein Baby so viel weint und schreit. Das, was eigentlich das Liebste auf der Welt ist, stresst auch unglaublich viel. Wut, Sorge, Ärger und manchmal sogar schlimme Gedanken sind normal. Und zum Glück schaffen es fast alle Eltern, diese Gefühle zu erkennen und dem Baby nicht zu schaden, vor allem nicht zu schütteln, damit es endlich aufhört. Das ist zum Glück gar nicht Ihr Thema (aber der Kinderschützer in mir kann nicht anders und muss es erwähnen).
Sie waren schon an vielen Stellen, aber nichts hat so richtig geholfen. Und es ist tatsächlich schwer, hier allgemeine Tipps zu geben, weil die Ursachen für das Schreien sehr vielfältig sein können. Ich versuche es dennoch mal:
Wo bekommen Sie Entlastung? Was kann der Papa von Ihrem Kind übernehmen? Können Sie den Kleinen auch mal - stundenweise - abgeben, um Kraft zu tanken?
Manchmal machen wir Eltern (ich schreibe das wir ganz bewusst als - wir - und erinnere mich an einen jetzt nicht näher zu nennenden Erziehungsberater, der das so gemacht hat) unabsichtlich Dinge, die das Kind eben nicht beruhigen. Oft zuviel auf einmal. Gleichzeitig hochnehmen, schaukeln, singen, Wiegebewegungen und auf die laufende Waschmaschine zur Beruhigung legen. Es könnte helfen, weniger zu machen: Wenn das Kind satt, die Windel gewechselt ist und es dennoch schreit: 5 Minuten nur anschauen, dabei liegen lassen. Ganz leise beruhigende Laute und Worte machen. Dann 5 Minuten Hand auf den Bauch legen. Dabei immer freundlich bleiben und weiterhin beruhigende Laute machen. Erst dann auf den Arm nehmen und nicht hektisch werden. Würden Sie sich trauen, das mal auszuprobieren?
In fast jeder Kommune gibt es Fachleute für Eltern mit sogenannten Schrei-Babys. Ihre ehemalige Hebamme weiß vielleicht die Kontaktadressen. Oder Ihr Jugendamt hat eine Abteilung "Frühe Hilfen" und die können Ihnen sagen, wer die AnsprechparterInnen für diese anstrengende Zeit sind.
Das war jetzt eine erste Antwort, wenn Sie möchten, fragen Sie weiter, wir sind für Sie da. "Wir" sind in diesem Fall die Eltern hier und das Moderationsteam.
Viele Grüße schickt
bke-Stephan-Bäcker